Das hätte sich Dr. Rüdiger Müller Isberner so nicht träumen lassen. Bei der Vitosklinik für Psychiatrie und Psychotherapie im nordhessischen Haina sprach am Freitag die Polizei vor. Die Beamten begehrten die Herausgabe einer Krankenakte. Sie verwiesen auf einen gerichtlichen Durchsuchungsbeschluss. Echo online http://www.echo-online.de/lokales/darmstadt/gericht-schickt-polizei-in-klinik_17640605.htm
An so etwas kann sich keiner der Insassen hier erinnern. Das die Staatsanwaltschaft mit Polizeikräften die Krankenakte eines Insassen aus der Klinik holt ist ein unglaublicher Vorgang. Ein Akt von Majestätsbeleidigung. Der Darmstädter Richter hat Dr. Müller Isberner die Beine weggehauen. So etwas wäre ihm mit den Gerichten in Marburg und Gießen nie passiert.
Eine schallende Ohrfeige auch für die so vertrauensvoll mit Müller Isberner zusammenarbeitende Strafvollstreckungskammer Marburg. Vielleicht wird man hier jetzt hellhörig. Zeit wäre es. Richter die mit einer Maßregelklinik vertrauensvoll zusammenarbeiten ist das letzte was wir in einem Rechtsstaat wollen. Misstrauen und Kontrolle wäre eine Basis für Zusammenarbeit mit der Vitos.
Frau Eusterschulte die designierte Nachfolgerin wurde vom Darmstädter Richter aufs schwerste beschädigt. Hoffentlich erholt Sie sich von dieser krassen Ohrfeige nicht mehr und tritt den neuen Job erst gar nicht an.
Aus dieser Entscheidung sprach bereits ein gehöriges Maß an Misstrauen gegenüber der Psychiatrie in Haina. Denn deren stellvertretende Ärztliche Direktorin Beate Eusterschulte hatte im Prozess schon ein Gutachten vorgelegt. Darin hatte sie dem Gericht nahegelegt, die Angeklagte weiterhin in der forensischen Psychiatrie zu lassen: Sie stelle wegen paranoider Schizophrenie nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere Menschen eine Gefahr dar. Taten wie die Brandstiftung könnten sich wiederholen.
Scharfe Kritik an dem Gutachten und an der Klinik in Haina übte der Verteidiger der 35-Jährigen, David Schneider-Addae-Mensah. Die dortige Psychiatrie sei „daran interessiert, ihre Betten zu füllen“, sagte der Rechtsanwalt, der bereits mehrere Verfahren gegen die Vitosklinik geführt hat. Seine Mandantin fühle sich in Haina extrem unwohl und wolle die Klinik so schnell wie möglich verlassen. Einer Behandlung im Elisabethenstift in Darmstadt stehe sie dagegen offen gegenüber.
… müssen sich die Psychiater fragen lassen, ob sie ihrer ärztlichen Verantwortung gerecht werden, im Interesse der kranken Menschen zu handeln. Die Sturheit mit der Krankenakte hat der Patientin die Belastung mehrerer unnötiger Fahrten quer durch Hessen eingebracht. Das Gericht müht sich erkennbar um eine Lösung, die für die 35-Jährige noch einmal Hoffnung bringt. Die Beschlagnahme wird es hoffentlich ermöglichen, den Prozess endlich zum Abschluss zu bringen. http://www.echo-online.de/lokales/darmstadt/gericht-schickt-polizei-in-klinik_17640605.htm
Die Krankenakte wird auf Biegen und Brechen verteidigt. Niemand aus dem Maßregelvollzug erhält freiwillig Einblick. Verdunkelung ist wohl der korrekte Straftatbestand mit dem man dieses Verhalten der Vitosklink beschreiben muss.
Ein kleiner Silberstreif am Horizont. Vielleicht ein Anfang. Aber auf jeden Fall etwas Hoffnung für die Forensik Insassen! Wenn es so weitergeht würde mich nicht wundern wenn bei Dr. Rüdiger Müller Isberner bald mal die Staatsanwaltschaft klingelt. Grund genug gäbe es!